BIER IST TEIL UNSERER TRADITION

Ausgabe5

Heute, und das heißt jetzt bereits auch schon wieder seit 70 Jahren, gilt bei uns das Motto »Unserainer trinkt Maxlrainer«. Aber nicht immer war Maxlrain unser Bierlieferant: bis 1938 wurde im LANDGASTHOF STAHUBER das Bier noch selbst gebraut. Und zwar sowohl »Dunkelbier« als auch »Helles«.

Wahrscheinlich waren es mehrere Gründe, warum damals die eigene Brauerei eingestellt wurde. Einerseits ist kriegsbedingt Personalnotstand zu vermuten und andererseits ist anzunehmen, dass die Brauerei umgebaut und modernisiert hätte werden müssen, wozu aller Wahrscheinlichkeit das Geld fehlte bzw. die Rentabilität nicht mehr gegeben war. Die Zeiten hatten sich eben geändert.

bieretikettenNach unseren Aufzeichnungen war es der Kloo Anderl, der als letzter Thaler Braumeister seinen Dienst versah und anschließend ins »Württembergische« abwanderte und dort auch Zeit seines Lebens blieb. Besonders interessant ist natürlich in diesem Zusammenhang auch, dass Bierbrauen damals wie heute einiger Logistik bedurfte, und dies schlug sich z.B. in der Anzahl der »Rösser« nieder, die im Gutshof Großhöhenrain (so war die damalige Bezeichnung des LANDGASTHOF STAHUBER) im Einsatz waren: 12 Kaltblüter samt zwei bis drei Rossknechten. Jeder, der frühere Verhältnisse nur ein wenig einschätzen kann, wird daraus die Bedeutung vom LANDGASTHOF STAHUBER ablesen können: der Gutshof war nicht nur Bierlieferant für die umliegenden Bauern, sondern natürlich auch Fuhrunternehmer. So schaffte man es damals innerhalb eines Tages mit einem entsprechend starken Gespann nach München-Ramersdorf und wieder zurück – eine beachtliche Leistung!

Wie aber kann man sich das Bierbrauen bis 1938 vorstellen? Zunächst war da das Kühlproblem: Im Winter wurde in einem 200 m vom Gutshof entfernten Weiher Eis gestochen. Dieses wurde dann im Eiskeller für das ganze Jahr eingelagert. Wieviel Personen letztendlich beim Bierbrauen beschäftigt waren, lässt sich heute leider nicht mehr nachvollziehen. Nachvollziehen lässt sich aber die Verwendung des Biers, das in Thal hergestellt wurde: ausschließlich für den Eigenbedarf – und das hieß, für den Landgasthof selber und für das Gasthaus Stahuber in Großhöhenrain, das in den 20er Jahren ebenfalls dazu gehörte. Und: an die umliegenden Bauern und Nachbarn – einen weiteren Biervertrieb gab es nicht. Und wo kamen die Rohstoffe zum Brauen her? Hier können wir heute nur Vermutungen anstellen. Am Wahrscheinlichsten ist es, dass Hopfenbauern aus der Hallertau nach München lieferten und dort die entsprechenden Rohstoffe gekauft wurden.

Was uns heute aus dieser »starken« Vergangenheit bleibt, ist die Verpflichtung an unsere Tradition: Aus diesem Grunde unterscheiden wir uns nach wie vor … ein Braten mit Dunkelbiersoß‘ wird bei uns nach wie vor ohne »Retortenküche« hergestellt, unseren Senf machen wir nach wie vor selbst – und das Schnapsbrennen haben wir immer noch nicht aufgegeben.

Probieren Sie es aus! Wir freuen uns immer auf Ihren Besuch in unserem Traditions-Wirtshaus in Thal / Gemeinde Feldkirchen-Westerham.